Die Stadt Essen hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil des Radfahrverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen bis zum Jahr 2035 auf 25 % zu erhöhen. Das entspricht ca. dem Dreifachen des jetzigen Radverkehrsaufkommens. Hierzu ist es zwingend erforderlich, mehr Radverkehrsflächen zur Verfügung zu stellen. Da die Verlagerung vom Automobilverkehr zum Radfahrverkehr erfolgen soll, ist es selbstverständlich, die erforderlichen Flächen dem Automobilverkehr zu entziehen. Das werden neben Parkflächen auch Fahrspuren bis hin zu ganzen Fahrbahnen sein müssen. Eine weitere Verlagerung zu Lasten des fußläufigen Verkehrs, wie sie auf vielen Gehwegen vorgenommen wurden (Radfahren frei), und das illegale Ausweichen auf Gehwege, weil die Fahrbahnen für Radfahrer zu gefährlich sind, gefährden die Sicherheit von Fußgängern. Wer Radverkehr statt Autoverkehr möchte, muss dem Autofahrer etwas wegnehmen und sichere Radwege schaffen.
Wolfgang Packmohr
Polizeidirektor der Verkehrsdirektion der Polizei Essen