Wir konzentrieren uns zwar vordringlich auf die Vorbereitungen des stadtweiten Bürgerbegehrens, haben aber trotzdem immer auch ein Auge auf die aktuellen Planungen und Entwicklungen zum Radverkehr in unserer Stadt.
Schon die ursprüngliche Planung für die Fahrradstraße auf der Rüttenscheider Straße mit den Abbiegegeboten, die die Verwaltung am 26.02. einer Vielzahl von Bürgern präsentiert hat, hielten wir – wie viele andere auch – für nicht sonderlich ambitioniert.
Mit der jetzt getroffenen Entscheidung, die einzige Maßnahme zur Reduzierung der Kfz-Belastung über Bord zu werfen, stellt sich die Frage nach dem Sinn dieser Maßnahme umso mehr. Zudem ist fraglich, ob es bei Beibehaltung der starken Verkehrsbelastung (6.000 Kfz / Tag, davon bis zu 50% nur Durchgangsverkehr!!) überhaupt rechtskonform ist, auf der Rü eine Fahrradstraße anzuordnen. Der starke Durchgangsverkehr bedeutet, dass täglich mehrere Hundert Fahrzeuge, die nicht einkaufen wollen die Lebens- und Aufenthaltsqualität von Anwohner*innen, Radfahrenden und Fussgänger*innen und Einzelhandel unnötig belasten. Mit dem Rückbau der Radwege im südlichen Teil Rü wird das Ganze zum Etikettenschwindel, der gerade weniger Geübte und Familien mit Kindern eher vom Radfahren abhalten wird.
Der RadEntscheid Essen fordert in dem Ziel 3:
“Bei unverträglichen Verkehrsmengen werden Kfz-Durchgangsverkehre in Fahrradstraßen und -zonen unterbunden.”
Wer dies und unsere weiteren Ziele unterstützen will kann das bald aktiv tun. Wir hoffen, dass wir trotz Corona-Krise ab Mai mit der Unterschriftensammlung starten werden! Sei dabei!
Der RadEntscheid Essen formuliert 7 Ziele für ein durchgängiges und qualitativ hochwertiges Radwegenetz für den Alltagsradverkehr in der Stadt Essen. Die Ziele können hier nachgelesen werden: https://radentscheid-essen.de/unsere-ziele/.