Liebe Freund*innen vom RadEntscheid Essen, |
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die Sommerferien sind rum, die Schule und Arbeit haben uns wieder zurück und wir steuern auf den Herbst und die Kommunalwahlen zu. Wie jedes Jahr im Herbst haben wir nochmal einen pickepackevollen Kalender mit u.a. Fancy Women Bike Ride, KidicalMass, Park(ing) Day und Mobilitätswoche, dieses Jahr aber auch einen heißen Kommunalwahl-Herbst. Unser Aufruf: GEHT WÄHLEN, wählt demokratische Parteien und dann ab aufs Fahrrad zu den tollen Veranstaltungen.
Mit radelnden Grüßen Anna Laura, Claudia, Gudrun, Kinga, Sophie, Marc und Joerg für den RadEntscheid Essen |
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Kommunalwahl 14.09.25 → Viele WahlOmaten!
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Bericht: Podiumsdiskussion mit OB-Kandidaten / Reality-Check
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Am 15.07.2025 hat der RadEntscheid Essen die Kandidat*innen zur Oberbürgermeister*innenwahl der Parteien, die im Rat der Stadt dem RadEntscheid zugestimmt haben, zur Podiumsdiskussion eingeladen. Vor Ort durften wir Julia Klewin (SPD), Thomas Kufen (CDU) und Inga Maria Sponheuer (Bündnis90/Die Grünen) begrüßen. Die Teilnahme an der Veranstaltung in der Villa Rü war überwältigend. Ca. 180 interessierte Bürger*innen sind gekommen. Nicht alle konnten in der Aula unterkommen, so dass viele Personen am Rand und sogar im Gang stehen mussten. Allen Kandidat*innen wurden unsere teils sehr kritischen Fragen gestellt und jeder Person wurde 2 min Redezeit zur Beantwortung gegeben. Im Anschluss an die von Ludger Vortmann sehr gut moderierte Diskussion haben die Kandidat*innen uns noch in einem Kurzvideo folgende Frage beantwortet: “Wo sehen Sie die Umsetzung des RadEntscheids in 5 Jahren?” Die Videos der Kandidat*innen findet Ihr HIER, die Unterschiede sind interessant und helfen vielleicht bei der Wahlentscheidung. Im Folgenden haben wir uns damit kritisch auseinandergesetzt:
Mobilitätsprogramm von Julia Klewin
Ihr Anspruch, dass „in fünf Jahren jedes Kind sicher und sorgenfrei mit dem Rad zur Schule fahren kann“ wird von uns sofort unterschrieben. Es fragt sich nur, ob dieser Anspruch umsetzbar ist. Sichere Radwege für Kinder sind Radwege, die vom Autoverkehr baulich getrennt sind. Und an vielen Stellen in der Stadt Essen würde das bedeuten, dass dem Autoverkehr Platz genommen werden müsste. Julia Klewin hingegen möchte zum Erreichen des o. g. Ziels Fahrradstraßen konsequent und zügig ausbauen. Wir kennen die Essener Fahrradstraßen, die ALLE auch für den Autoverkehr freigegeben sind. Und wir wissen auch um die Probleme rund um diese Fahrradstraßen. Nahezu täglich erleben wir, wie Autofahrende die Regeln der Fahrradstraßen ignorieren und zu schnell unterwegs sind, uns zu eng überholen, uns abdrängen usw. Des Weiteren fordert die SPD-Kandidatin, dass in fünf Jahren alle Bürger*innen ihre täglichen Wege stressfrei mit dem Rad bewältigen können. Das Fahrrad soll „selbstverständlicher Teil unseres Alltags werden“. Dies alles soll aber nicht aufgrund eines idealistischen Ziels verfolgt werden, sondern weil Fahrradfahren „praktischer, schneller und angenehmer“ ist. Grundsätzlich ist Pragmatismus ein guter Weg, wichtige Ziele zu erreichen, aber Idealismus hilft dabei, die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Abschließend können wir festhalten, dass die von Frau Klewin formulierten Ziele auch einen Ausbau von Fahrradstraßen erforderlich machen. Aber es braucht weitaus mehr, um die Fahrradstraßen auch für Kinder sicherer zu machen (Stichwort: keine Durchfahrt für Autos, modale Sperren). Und es braucht mehr als den Bau von Fahrradstraßen, um die gesteckten Ziele sicher zu erreichen. Hierzu muss auch der Autoverkehr in den Blick genommen werden, das hat Julia Klewin in ihrem Statement allerdings vermieden.
Mobilitätsprogramm von Thomas Kufen
Thomas Kufen möchte bis 2030 (also auch in fünf Jahren) die sieben Ziele des RadEntscheids umsetzen. Hierzu will er u. a. die Kreuzungen sicherer gestalten. Das ist auch aus unserer Sicht ein sehr wichtiges Ziel. Leider ist bis dato die Gestaltung der Kreuzungen in Essen nicht dementsprechend. An der neu gestalteten Kreuzung Zehnthofweg/Schönscheidtstr. wurde im Mai 2025 ein Radfahrender beim Linksabbiegen von einem LKW-Fahrer tödlich verletzt. Die genaue Unfallursache wird derzeit geklärt, aber die Gestaltung dieser Kreuzung hat sicher Anteil daran. Hier wird für Radfahrende ein indirektes Linksabbiegen vorgesehen (statt direkt links abzubiegen, wird der Radverkehr zweimal über eine Fuß-/Radverkehrsampel geleitet). Das indirekte Abbiegen ist lästig und wird an der Stelle nicht früh genug ausgeschildert. Eine sichere Kreuzung würde es allen Verkehrsteilnehmenden ermöglichen, intuitiv eine tatsächlich sichere und schnelle Kreuzungsquerung zu nutzen. Des Weiteren schlägt der CDU-Kandidat die Gestaltung eines lückenlosen Radfahrsystems vor. Auch hier muss er sich als amtierender Oberbürgermeister an seiner Arbeit in den letzten fünf Jahren messen lassen. Aktuell ist unser Radwegenetz an vielen Stellen noch sehr lückenhaft und nach wie vor enden manche Radwege plötzlich und unerwartet. Diese Lücken zu schließen, erfordert eine wirklich schnelle Freigebung und Umsetzung der vielfach bereits vorhandenen Pläne. Ein ambitioniertes Ziel, aber machbar, wenn der politische Wille vorhanden ist. Die bisherige Arbeit von Herrn Oberbürgermeister Kufen spricht nicht für diesen politischen Willen. Auch fehlt uns in seiner Darstellung eine Positionierung zum Autoverkehr.
Mobilitätsprogramm von Inga Marie Sponheuer
Inga Marie Sponheuer positioniert sich bereits am Anfang als Radverkehrsbefürworterin, deren Herz nicht insgeheim für das Auto schlägt. Sie postuliert das Ziel einer gerechten und lebenswerten Stadt. Dies soll erreicht werden mit einem verlässlichen öffentlichen Nahverkehr und sicherem Fuß- und Radverkehr. Die Verkehrswende betrachtet sie als zentralen „Teil der Lösung für Klimaschutz, Gesundheit und Lebensqualität“. Frau Sponheuer macht damit deutlich, dass sie idealistischen Zielen folgt. Aber sie macht sich auch stark für ÖPNV und Fußverkehr, die auch aus unserer Sicht integraler Bestandteil einer erfolgreichen Verkehrswende sind.
Sie fordert die politische Umsetzung dieser Ziele, zu denen auch gehört, dass Klimaschutz und Lebensqualität nach vorne gestellt werden. Die Postulierung dieser politischen Ziele ist wichtig und liegt auch uns am Herzen. Die Nennung der Verkehrswende, auch im Sinne einer besseren Gestaltung von ÖPNV und Fußverkehr, ist fundamental. Leider bleibt Frau Sponheuer unkonkret und wir vermissen Lösungsvorschläge. Es fehlt auch eine Positionierung im Hinblick auf den Anteil der Verkehrsarten, im besten Fall im Sinne eines Modal Splits mit 25 % Anteil für alle Verkehrsarten (Auto, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr). Ihre deutliche Positionierung für eine Verkehrswende wird von uns sehr begrüßt. Gerne würden wir uns aber auch mit ihren konkreten Vorschlägen auseinandersetzen. |
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Ankündigung: Europäische Mobilitätswoche: Viele Aktionen und Veranstaltungen rund ums Rad!
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(Grafik: Stadt Essen)
Vom 16. September bis zum 22. September ist wie jedes Jahr wieder Europäische Mobilitätswoche. Kidical Mass, Temporäre Spielstraße, Parking Day und Fancy Women Bike Ride – in Essen steht wieder viel auf dem Programm. Alle Infos und die Broschüre zur EMW gibt es auf der Seite der Stadt Essen. |
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Ankündigung: Kidical Mass Stadtgarten
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(Plakat: Anna Laura Schnieber / Kidical Mass Essen)
Die nächste Kidical Mass Essen findet am 13. September 2025 um 14:00 Uhr statt, beginnend am Stadtgarten beim Spielplatz Brunnenstraße. Die Demonstration ist Teil der bundesweiten Kidical Mass Aktionswochen, die sich für sichere und kinderfreundliche Städte einsetzen. Unter dem Motto „Platz da für die nächste Generation!“ setzt sich die Bewegung dafür ein, dass sich Kinder und Jugendliche sicher und selbstständig mit dem Fahrrad in der Stadt bewegen können. Die Veranstaltung ist als offizielle Demonstration bei der Polizei angemeldet, welche die Straßen sperrt, um die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten. Egal ob auf dem Laufrad, dem Lastenrad oder der Rikscha – die Demonstration ist für alle Altersgruppen konzipiert und eignet sich besonders für Familien. Ziel ist es, die Bedürfnisse der jüngsten Verkehrsteilnehmer in den Fokus zu rücken und die Vision einer lebenswerteren Stadt für alle Generationen voranzutreiben.
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Ankündigung: Temporäre Spielstraße in der Cranachstraße und “Fahrt ums Eck”
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(Grafik: Kinga Kwiecien / KiTa Barthel-Bruyn-Straße)
Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche veranstaltet die Kita Barthel-Bruyn Straße in Kooperation mit der Stadt Essen und Fuss e.V. am Donnerstag, 18. September, von 16 bis 19 Uhr an der Cranachstraße eine Temporäre Spielstraße. Es soll ein Beispiel dafür sein, wie man mehr Raum und Möglichkeiten in der Stadt für Kinder erhalten kann, wo sie sich sicherer und selbständiger bewegen können. Die wesentliche Aufgabe ist es, den Spaß an der Bewegung zu fördern und einen Grundstein für ein später aktives und gesundheitsbewusstes Leben zu legen. Dazu gibt die temporäre Spielstraße den Erwachsenen eine wunderbare Chance, die Nachbar*innen im Stadtteil besser kennenzulernen und in Austausch zu kommen. Wir sind überzeugt, dass die temporäre Spielstraße ein Impuls für eine lebenswerte und kinderfreundliche Stadt sein kann.
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(Grafik: Kinga Kwiecien / KiTa Barthel-Bruyn-Straße)
Ein Tag davor am Mittwoch, 17. September um 10.30 Uhr startet das zweite Mal die kleine Kidical Mass „Fahrt ums Eck“ unter dem Motto : „Platz da! Jetzt kommen wir – Kinder im Straßenverkehr“. Mit Fahrrädern, Rollern, Laufrädern oder zu Fuß werden die naheliegenden Straßen erobert. Mit den Aktionen möchte die Kita die Familien ermutigen, so oft wie möglich zu Fuß oder mit dem Rad zur Kita zu kommen, sodass Kinder von klein an durch Vorbilder nachhaltiges Mobilitätsverhalten erleben können. |
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Ankündigung: Park(ing) Day 2025: Lebenswerte Straßen gleich 4 x in Essen
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Am 19. September ist Park(ing) Day – Parkplätze werden zu Parks und Plätzen. Gleich an vier Orten in Essen haben Initiativen wieder ein buntes Programm auf die Beine gestellt, um zu zeigen, wie lebenswert eine Stadt sein kann, wenn der öffentliche Raum für alle zur Verfügung steht.
Hier findet der Parking Day statt: Werden, Heckstraße 27, 15 bis 18 Uhr
Frohnhausen/Hummelbude, Lüneburger Straße 2-6, 12 bis 22 Uhr
Frohnhausen/Coralle, Breslauer Straße 86, 15 bis 22 Uhr und natürlich auch wieder in
Holsterhausen/Fachgeschäft für Stadtwandel, Gemarkenstraße 72-76, 15 bis 22 Uhr
In Holsterhausen wird der Secondhand-Shop Klamotte geöffnet sein, es wird Aktionen für Kinder geben und der Fancy Women Bike Ride bietet gemeinsames Basteln von Blumenschmuck und Demoschildern an. Hier gibt es auch die Möglichkeit, mit dem RadEntscheid ins Gespräch zu kommen. |
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Ankündigung: Von Frauen für Frauen: Fancy Women Bike Ride am 21. September
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(Foto: Sivani Boxall)
Am Sonntag, 21. September ist es wieder soweit: Der Fancy Women Bike Ride Essen startet um 15:00 Uhr an der Philharmonie Essen und endet am Kopstadtplatz. Das Fahrrad-Event von Frauen für Frauen soll Spaß machen und Frauen im Straßenverkehr sichtbar machen. Der Dresscode: Fancy! Das bedeutet: Zieht euch bunt, schick oder cool an – so, wie ihr euch großartig, schön und stark fühlt! Auch die Fahrräder dürfen geschmückt werden. Wer mag, darf auch schon ab 14:30 Uhr kommen und sein Fahrrad vor Ort mit Stickern, Kunstblumen und Demoschildern schmücken. Auf der etwa 8 km langen Route, die von Rüttenscheid in die Innenstadt führt, können Frauen jedes Alters erfahren, wie sich freie Straßen anfühlen und welche Gemeinschaft und Stärke im Fahrradfahren steckt. Bei langsamem Tempo und mehreren Pausen ist die Tour auch für Anfängerinnen und Kinder geeignet. Flinta*-Personen sind selbstverständlich herzlich willkommen! Auch Männer dürfen teilnehmen, machen sich aber bitte ebenfalls schick und reihen sich hinten ein: Im Vordergrund stehen an diesem Tag die Frauen! Also worauf wartet ihr noch? Schnappt euch eure Freundinnen, Nachbarinnen, Omas, Mütter und Töchter und helft uns, den 3. Essener Fancy Women Bike Ride wieder groß zu machen! Anke, Anna Laura, Hannah, Johanna, Katharina, Rabia und Ulrike freuen sich über alle Mitradler*innen. Wer noch Blumenschmuck für Kopf und Rad oder Demoschilder basteln will, kann das am Park(ing) Day in Holsterhausen von 15 bis 22 Uhr vor dem Fachgeschäft für Stadtwandel tun.
Mehr Infos findet ihr auch auf Facebook und Instagram unter @fancywomenbikerideessen oder auf https://wonderl.ink/@fwbressen. |
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Bericht: Tour de Verkehrswende macht Demo für Weiterbau des RS1 in Essen
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(Foto: Roman Ebener/REE)
Am Montag, den 25. August, hat die Tour de Verkehrswende 2025 Essen beehrt. Aus Wuppertal kommend, traf der eindrucksvolle Zug der etwa 50 Mitradelnden gegen 13:30 Uhr am großen Hörsaal des Unicampus Essen an der Meyer-Schwickerath-/ Ecke Gladbecker Straße auf Aktivist*innen des RadEntscheids. Der angemeldete Demozug wurde von nur wenigen Motorrad-Polizisten begleitet, die das erforderliche Corken an Kreuzungen nicht ausreichend leisten konnten, das mussten die CM-erfahrenen Radler*innen selbst erledigen. Immerhin sperrte die Polizei – wie vorher abgeklärt – den Bereich der Gladbecker Straße zwischen Universitätsstraße und Viehofer Platz für eine Stunde, so dass die Tour dort eine kombinierte Aktions- und Mittagspause machen konnte. Ungeduldige Autofahrer fanden schnell Umfahrungsmöglichkeiten und die aus der Meyer-Schwickerath-Straße kommenden wurden über die Gegenspur geleitet.
Dort oberhalb der Gladbecker nämlich endet die kurze, bereits befahrbar ausgebaute Teilstrecke des (zukünftigen) Radschnellweges RS1 vom Campus der Uni DUE in Mülheim kommend. Die vorhandene Brücke war voreilig abgerissen worden. Unter dem Banner „RS1 – Vision TOP – Umsetzung FLOP“ wurde nun in einer symbolischen Aktion der rote Teppich für Radfahrende quer über die vierspurige Gladbecker Straße ausgerollt, den unser Lastenradler Roman (zum Erstaunen der Berliner) per Rad transportiert hatte. Temporär bekamen so Radfahrer*innen Priorität und einen kleinen Vorgeschmack auf die Zukunft.
Von den geplanten 116 Kilometern des RS1 sind seit 2013 erst sieben Kilometer nach dem Standard für Radschnellwege ausgebaut: klare Trennung von der Autostraße, glatte und 4m breite Fahrspur, wenig Einfahrten, Kreuzungen und Ampeln, separater 2m breiter Fußweg. Auch von den restlichen im Rhein-Ruhrgebiet geplanten 275 Kilometern an Radschnellwegen sind lediglich einzelne Kilometer fertiggestellt oder im Bau. Das Land NRW bleibt weit hinter seinen selbst gesetzten Zielen zurück. Dabei versprechen Studien eine Einsparung von täglich bis zu 52.000 Auto-Fahrten durch den Ausbau allein des RS1!
„Wir fordern, dass das Land seinen Pflichten nachkommt und der Radschnellwegebau endlich ernsthaft priorisiert wird! Wir wollen nicht mehr warten! Die Zukunft ist jetzt!“, sagt Rahel Schweikert, Mitorganisatorin der Tour de Verkehrswende.
Die Tour de Verkehrswende führte 2025 durch das Rhein-Ruhr-Gebiet. Die Tour war am 22. August 2025 in Münster gestartet und führte mit zahlreichen Zwischenstopps und Aktionen bis nach Köln, wo sie am 31. August endete. Von Essen aus ging es am 25.8. über den (zukünftigen) RS1 weiter bis nach Mülheim, wohin noch einige Essener Aktivisti mitradelten, und dann an der Ruhr entlang nach Oberhausen zu einer Kundgebung am Ende der Tagesetappe.
Die sommerliche Protestfahrt unter dem Dach von Changing Cities e.V. fand zum fünften Mal statt. Von Münster bis Köln demonstrierten Menschen auf dem Fahrrad für eine gerechte Verkehrswende mit gleichberechtigter Infrastruktur, sicheren und schnellen Radwegen und einem barrierefreien öffentlichen Nahverkehr. |
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Bericht: Gutes-Klima-Festival mit Kidical Mass Zubringer
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(Foto: Inge Thomas /REE) Der größte Kidical Mass Zubringer seit langem: 86 Teilnehmende wurden gezählt! Eine Besonderheit war der Zubringer aus Dortmund und der Test mit koordinierter Playlist für die Musik. Ab 10 Uhr trudelten die verschiedenen Zubringer an der Messehalle ein, im Schatten der Halle wurden die Luftballons aufgeblasen, die Schilder mit den Demo-Slogans verteilt und die Räder geschmückt. Pünktlich um 11 Uhr ging es mit Polizeibegleitung von der Gruga aus los, und pünktlich um 12 Uhr erreichten wir mit fröhlichem Geklingel das Gelände des Gutes Klima Festival an der Zeche Carl. Dort konnten alle bei Sonnenschein die vielen Angebote von Nachhaltigkeit probieren und genießen, wo ja auch viel Spannendes für Kinder dabei ist. |
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(Foto: Claudia Harfst/REE)
Etwa 40 Radfahrende begleiteten Oberbürgermeister Kufen auf seiner Sommerradtour, davon zehn “Radlobbyist*innen”, von dem kontroversen Schwerpunkt der Tour angelockt: “30 Jahre Mitgliedschaft in der AGFS” mit einem damals konzipierten Radhauptroutennetz, das Voraussetzung für die Bewerbung der Stadt Essen war und nach 30 Jahren immer noch nicht komplett umgesetzt ist! Der langjährige Fahrradbeauftragte der Verwaltung, Christian Wagener, gab sich alle Mühe, positive Entwicklungen hervorzuheben. Aber der OB musste sich doch einige kritische Fragen gefallen lassen, die er ausweichend und “not amused” beantwortete. Besonders zur verbaselten Rüttenscheider Fahrradstraße gab es ungeduldige Nachfragen, wieso die Stadt nicht nach dem grünen Licht durch den Gerichtsentscheid jetzt zumindest die Verbesserungen des Konzepts wieder in Kraft setzt, zumal sich ja ein erster Erfolg (=weniger Durchgangsverkehr) eingestellt hatte. Aber der OB meinte: “Da planen wir etwas komplett Neues, das nicht so kompliziert ist.” (Und das wird sicher wieder unendlich lange dauern …) Vom Willy-Brandt-Platz über den Stadtwaldplatz ging es nach Bredeney, Haarzopf, Fulerum und über Holsterhausen zurück zur Innenstadt. Einem E-Bike-Fahrer mit Panne konnte Roman mit seinem großen Frachtradler-Lastenrad beim Transport heimwärts helfen. |
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Bericht: Lichteinfall in der Philharmonie
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(Foto: Volker Wiciok)
Für ihr letztes Konzert der Saison hatten sich die Essener Philharmoniker*innen etwas ganz besonderes ausgedacht: Den Aspekt der Nachhaltigkeit zu beleuchten. Dafür steht das Orchester des Wandels. Zum Titel „Lichteinfall“ wurden daher auch Essener Initiativen eingeladen, die Nachhaltigkeit fördern, wie BUND, Gießkannenhelden, Transition Town. Der RadEntscheid und Fuß e.V. durften sich sogar bei der Einführung auf der zentralen Bühne präsentieren, zumal Mobilität der Schwerpunkt war. An unserem Stand gab es danach viele interessierte Nachfragen, und wir konnten unsere geplante OB-Kandidat*innen-Podiumsdiskussion mal außerhalb der Fahrrad-Bubble bekannt machen. |
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Bericht: RS 1 – Spatenstich in Essen, Freigabe in Bochum / Ausstehende Verbindungen
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(Foto: Marc Zietan /ADFC Essen)
Der erste Bauabschnitt des Radschnellwegs Ruhr (RS1) in seiner Zielausprägung mit getrenntem Fuß-und Radverkehr wurde am 30.07. am Ende des in Gelsenkirchen bereits fertiggestellten Abschnitts mit dem symbolischen Spatenstich von Verkehrsminister Oliver Krischer und den örtlichen OBs gefeiert. Das neue Teilstück soll auf 1,5 Kilometern die Stadtgrenze von Gelsenkirchen mit dem Bahnhof Essen-Kray Nord verbinden.
Die Bauarbeiten auf diesem Abschnitt werden einige Zeit dauern, da die alt Bahntrasse zunächst von alten Schienen, Schwellen und Schotter befreit werden muss, bevor dann auch noch ein Entwässerungskanal neu gebaut werden muss. Die Brücken über die B227, die Grimbergstraße und die Rotthauser Straße werden in diesem Zusammenhang ebenfalls saniert. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Der RS1 in der Stadt Bochum ist da schon ein ganzes Stück weiter. Am 19.08. wurden weitere 3,2km FahrradStraße für den Verkehr freigegeben. Dies Teilstück führt von Günnigfeld (Parkstraße) bis nach Hamme (Darpestraße). In einer erfreulich kurzen Bauzeit von 8 Monaten wurde ein gutes Stück Radverkehrs-Infrastruktur geschaffen. Die ebenerdigen Straßenüberführungen wurden, wie es sich für eine Landesstraße gehört, für den Radverkehr bevorrechtigt ausgeschildert. Am stark mit Autoverkehr frequentierten Kreuzungsbereich mit der Blücherstraße wurde eine besondere Ampelanlage gewählt. Diese detektiert ankommenden Radverkehr und schaltet für diesen rechtzeitig vor Erreichen der Kreuzung auf Grün. Wir haben es getestet – und was sollen wir sagen: es funktioniert! |
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RadEntscheid Essen kritisiert Planungen für den Umbau der Heisinger Straße – Vorzugsvariante verstößt gegen technische Standards
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(Grafik: Ratsinformationssystem der Stadt Essen) Der RadEntscheid Essen übt deutliche Kritik an den aktuellen Planungen zum Umbau der Heisinger Straße zwischen Elsaßstraße und Petzelsberg. In der von der Verwaltung vorgelegten Vorzugsvariante würde der Radverkehr im Mischverkehr mit Autos geführt – eine Lösung, die den vom Rat der Stadt Essen beschlossenen Zielen des RadEntscheids vollkommen widerspricht und die nach geltenden technischen Regelwerken klar ausgeschlossen ist.
„Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Vorgaben der ERA 2010 und RASt 06 ignoriert werden“, erklärt Heino Sahling für das Team des RadEntscheid Essen. „Bei 15.000 Fahrzeugen täglich und einem dichten Busverkehr ist Mischverkehr für Radfahrende schlicht unzulässig. – Zu bedenken ist auch, dass Kinder ab zehn Jahren dort auf der Fahrbahn fahren müssen.“
Die einschlägigen Regelwerke legen fest, dass bei mehr als 1.000 Kfz pro Stunde Radfahrstreifen oder Radwege zwingend erforderlich sind.Zusätzlich betont der RadEntscheid, dass die Vorzugsvariante dem Ziel “Vision Zero” widerspricht – das ist die gesetzlich verankerte Verpflichtung, Verkehrstote und Schwerverletzte möglichst komplett zu vermeiden.
Außerdem werden so die Klimaschutz-Ziele der Stadt Essen im Verkehrssektor ignoriert, eine deutliche Erhöhung des Radverkehrsanteils im sogenannten Modal Split zu Lasten des Autoverkehrs zu erreichen. Die von der Verwaltung ins Spiel gebrachte Idee, das Rad-Hauptroutennetz auf andere Straßen zu verlagern, wird vom RadEntscheid zurückgewiesen. „Eine Ausweichroute ist nach ERA nur dann zulässig, wenn sie weniger als 10 % Umweg bedeutet und keine zusätzlichen Steigungen aufweist“, so Sahling. „Zudem ist es für Bürgerinnen, Bürger und den Einzelhandel vor Ort unzumutbar, wenn zentrale Ziele in Heisingen nicht sicher und direkt mit dem Rad erreichbar sind.“
Nach Einschätzung des RadEntscheids basiert die Vorlage nicht auf fachlichen Kriterien, sondern vor allem auf politischen Vorgaben. Damit widerspricht sie auch den Beschlüssen des Rates zur Förderung des Radverkehrs. Der RadEntscheid Essen fordert daher, alle Überlegungen, die keinerlei Radverkehrsinfrastruktur auf der Heisinger Straße vorsehen, einzustellen. |
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Ankündigung: Klimastreik NRW in Dortmund
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(Grafik: FFF Dortmund auf Instagram) Wie oft der Bus fährt, ob wir im Sommer schattige Plätze finden und wie sicher unsere Radwege sind – all das entscheidet die Kommunalpolitik. Am 14.09. sind wieder Kommunalwahlen, das wollen wir nicht unkommentiert lassen. Am Freitag vor der Wahl demonstrieren wir, damit die Klimakrise präsent ist. Jede Partei hat die Verantwortung unsere Zukunft zu schützen und NRW weiter in Richtung Klimaneutralität zu transformieren. Komm daher am Freitag, den 12.09. um 15:30 Uhr zum Klimastreik Dortmund! Und geh am 14.09. wählen! |
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Das SocialMedia -Team bespielt aktuell die Plattformen Youtube, Facebook, Twitter/X, Telegram, Bluesky und Instagram. Wir finden, da geht noch mehr!
Bist du auf einer SocialMedia-Plattform aktiv und kannst dir vorstellen, den RadEntscheid nach außen zu tragen? Wie gefällt dir die Idee, eigenständig ein Profil für den RadEntscheid zu entwickeln, aufzubauen und zu bespielen? Kennst du dich bei TikTok, Snapchat und/oder Mastodon etc. oder anderen aus und magst du dein Wissen und Können einbringen?
Dann suchen wir genau DICH!
Melde dich im SLACK-Channel #soziale_medien oder per Mail an info@radentscheid-essen.de und wir klären alles weitere!
Wir freuen uns auf DICH! |
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Rheinische Bahn (zukünftiger RS1): Die Trasse zwischen dem ausgebauten Mülheimer Teilstück und dem Abzweig nach Borbeck wird endlich asphaltiert! Das Stück war bisher wegen der “wassergebundenen” Decke entweder Matsch oder Staubwüste. Am 8.9.2025 geht es los, der RVR hat eine Baufirma beauftragt. Zwar heißt das 6–8 Wochen Vollsperrung (eine Umleitung wird ausgeschildert), aber das verschmerzen wir doch gerne. Der standardgemäße Ausbau wird noch eine ganze Weile dauern, weil dazu die (zu schmalen) Brücken überplant und Grundstücke erworben werden müssen. Also gilt auch danach weiterhin: gemeinsamer Rad-&Gehweg, also Rücksicht auf Fußgänger*innen!
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Grugatrasse: Während das Teilstück vom P2 nach Steele in Baulast der Stadt Essen mit beschlossener Planung “richtig” ausgebaut wird, soll jetzt auch der Baubeschluss für eine Asphaltierung des Teilstücks zwischen Orangerie und Stadtgrenze Mülheim im AVM am 11.9. gefällt werden. Hierbei soll vorerst nur die bestehende Breite mit einer Asphaltdecke versehen werden, zumal die wassergebundene Decke nach 5 Jahren schon wieder “um” ist. Die Arbeiten passieren dann in 2026.
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Ruhrtal: Für Fahrradfahrer und Fußgänger gibt es zwischen Bochum-Dahlhausen und Essen-Horst jetzt eine neue Verbindung. Sie beginnt direkt am Parkplatz des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen und endet am Ruhrkämpfer Ehrenmal in der Nähe der Wohnsiedlung Hörsterfeld in Essen.
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Wer steht hinter dem RadEntscheid? Wie steht der RadEntscheid zu den politischen Parteien? Was kostet eine bessere Infrastruktur? Wie kann ich beim RadEntscheid mithelfen? Antworten auf diese und auf weitere Fragen findest du auf radentscheid-essen.de/ree-faq/. |
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Kommende Termine: Hier triffst du den RadEntscheid |
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10.09. / 17:30 Uhr / Sunset-Radtour um den Bezirk VI / Stoppenberger Str. Ecke Katzenbruchstr. 10.09. / 20:00 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 8 / (2. Mi. d. Monats / nur nach Bedarf) 12.09. / 15:30 Uhr / Klimastreik NRW Dortmund / tba
12.09. / 19:00 Uhr / 168. Critical Mass Essen (2. Fr. d. Monats) / Willy-Brandt-Platz
13.09. / 14:00 Uhr / Kidical Mass Essen / Stadtgarten – Brunnenstraße
14.09. / 08:00-18:00 Uhr / Kommunalwahl Essen / GEHT WÄHLEN !
16.-22.09. / Europäische MobilitätsWoche / mit u.a.
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18.09. / 15:00 Uhr / Nachhaltigkeits-Radtour der Grüne Hauptstadt Agentur / Alte Synagoge -> Zollverein
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18.09. / 16:00-19:00 Uhr / Spielstraße Cranachstraße / Cranachstraße 11-28
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19.09. / 15:00-22:00 Uhr / Park(ing)-Day / Fachgeschäft für Stadtwandel
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21.09. / 11:00 Uhr / Dönekes-Radtour mit BM Rolf Fliß / Rüttenscheider Markt
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21.09. / 15:00 Uhr / Fancy Women Bike Ride / Philharmonie – Saalbau
17.09. / 19:30 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 3 / online (3. Mi. d. Monats)
23.09. / 20:00 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 4 (4. Di. d. Monats)
25.09. / 20:15 Uhr / Bezirkstreffen Bezirke 1 & 7 (4. Do. d. Monats / nur nach Bedarf) / VUZ, Rottstraße 5
02.10. / 19:00-21:00 Uhr / Offenes RadEntscheid-Treffen (1. Do. d. Monats) / VUZ, Rottstraße 5
07.10. / 19:30 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 2 (1. Di. d. Monats) 09.10. / 19:30 Uhr / Bezirkstreffen Bezirke 5 & 6 (2. Do, alle geraden Monate) / WerkStadt, Viktoriastr. 4
Save the date:
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01.11.2025 / REE-Fahrradkino
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26.02.-01.03.2026 / Messe Fahrrad Essen
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20.-22.03.2026 / Messe Cycling World Düsseldorf
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Du hast dich gerade erst zum Newsletter angemeldet und willst wissen, was bisher geschah? Auf unserer Website findest du unser Newsletterarchiv, wo du auch die Neuigkeiten der letzten Monate gebündelt nachlesen kannst. |
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Was ist der RadEntscheid? | |
Der RadEntscheid Essen ist ein erfolgreiches Bürger*innenbegehren für eine verbesserte Radinfrastruktur in unserer Stadt. Nach unserer Formulierung konkreter Forderungen und deren Kostenschätzung durch die Stadtverwaltung konnte die Unterschriftensammlung am 15. Mai 2020 starten. Es mussten mindestens drei Prozent der wahlberechtigten Essener*innen ab 16 Jahren diese Forderungen unterschreiben, also 13.800.
Das haben wir mit 23.693 Unterschriften deutlich übertroffen, die wir am 24. August 2020 mit zusätzlich 568 Unterschriften von Kindern und Jugendlichen U16 an Oberbürgermeister Thomas Kufen übergeben haben. Am 26. August 2020 hat dann der Rat der Stadt Essen mit großer Mehrheit entschieden, unsere Forderungen vollumfänglich und im Wortlaut anzunehmen. Am 24. Dezember 2020 haben wir die Zählung bei 25.014 Unterschriften abgeschlossen. Damit ist unsere Arbeit aber nicht getan. Wir befinden uns nun in einer neun Jahre langen Umsetzungsphase, in der wir uns an konkreten Stellen für fahrradfreundliche Infrastruktur in Essen einsetzen. Dafür haben wir unsere Strukturen zum RadEntscheid 2.0 umgebaut und freuen uns über viele helfende Hände, Ideen und Beiträge in den Bezirksgruppen und AGs. |
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