Andreas Mandalka wurde am 30. Januar 2024 auf einer Landstraße bei Pforzheim von hinten angefahren und starb noch am Unfallort. Er war unter dem Pseudonym Natenom bundesweit als Radfahrer, Blogger und Aktivist bekannt. 

(Foto: Claudia Harfst)

Mitten im Karneval fand am Sonntag, dem 11. Februar 2024, in der Essener Innenstadt eine gemeinsame Gedenkveranstaltung des ADFC Essen, des RadEntscheids Essen und der Essener Fahrrad-Initiative statt. Etwa 110 Teilnehmende versammelten sich auf dem Kopstadtplatz, um an einer bundesweiten Schweigeminute teilzunehmen. Reden und Zitate würdigten Andreas unermüdlichen Einsatz: Mit der Dokumentation von zahlreichen Gefährdungen auf seinen Alltagswegen, insbesondere auf den Landstraßen rund um seine Heimatstadt, berichtete er von lebensgefährlichen Situationen durch zu enge Überholvorgänge. Überholvorgänge wie wir sie auch in Essen kennen und im OpenBikeSensor-Projekt dokumentiert sind. 

Andreas Mandalkas Tod mit nur 43 Jahren erfuhr bundesweit Resonanz. Neben der Notwendigkeit einer sicheren Infrastruktur verlangte er mehr Engagement von Polizei und Justiz bei der Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung. Dies ist ihm nicht gelungen, obwohl er die von ihm angezeigten Vergehen detailliert nachgewiesen hat, und das über viele Jahre. Hier mehr Gerechtigkeit zu erlangen, ist das schwere Erbe, das uns Natenom hinterlassen hat.

Im Anschluss an die Redebeiträge startete eine Gedenkfahrt per Rad, die an gefährlichen Stellen der Essener Verkehrsinfrastruktur vorbeiführte und an zuständigen Institutionen: Vorbei am Amt für Straßen und Verkehr, die notorische Rüttenscheider hinauf bis zur Martinstraße. Dann passierte man Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft, und über die Virchowstraße ging es zur Holsterhauser Straße. Diese hinunter bis zum Hauptbahnhof und über Hachestraße, Hindenburgstraße und Berliner Platz zurück zum Kopstadtplatz. Dort gab es noch eine Kundgebung, bei der überlegt wurde, wo man ansetzen könnte, um für mehr Sicherheit für Radfahrende und Zufußgehende auf Essener Straßen zu sorgen.

Kategorien: Aktuelles

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