Wer über die Nebenrouten des Essener Radwege-Netzes fährt, merkt oft gar nicht, dass er sich im Radwege-Netz befindet. Ein gutes Beispiel dafür ist auch die Rubensstraße. Sie ist eine direkte Verbindung zwischen Klinikum / Holsterhauser Platz vorbei an der Gesamtschule Holsterhausen und der Cranachschule, der Fahrradstraße Gemarkenstraße, A40, Münchener Straße in Frohnhausen und in der Verlängerung der Martin-Luther Straße vorbei an der Alfred-Krupp-Gymnasium bis hin zum S-Bahnhof Essen-West. Die Rubensstraße könnte in Zukunft eine wichtige Verbindung für Frohnhausener*innen und Holsterhausener*innen, Radfahrende, Schüler*innen, auch Zufußgehende und alle anderen in der Stadt sein, die sich ohne Auto fortbewegen möchten. Leider findet sich hier bislang keinerlei Radinfrastruktur. Die Fusswege sind in bedauernswertem Zustand und man bekommt bisweilen den Eindruck, Autofahrer wähnen sich schon oder noch auf der A40.


Abb 1.: aktuelle Gestaltung der Rubensstraße im Bereich der Cranachschule und Gesamtschule Holsterhausen
Abb 2.: Visualisierung des RadEntscheid zur Gestaltung der Rubensstraße im Bereich der Cranachschule und Gesamtschule
Hier ist ein zeitgemäßer Umbau dringend geboten. Aus diesem Grund hat der RadEntscheid zwei Visualisierungen in Auftrag gegeben, die zeigen, wie die Rubensstraße in Zukunft gestaltet werden könnte.
Gewählt wurde hier der Abschnitt an der Tramhaltestelle Rubensstraße, Kreuzung mit der Gemarkenstraße sowie der Bereich vor der Grundschule Cranachschule und der Gesamtschule Holsterhausen. Dieser urbane Holsterhauser Abschnitt der Rubensstraße könnte die Verkehrsberuhigung und den Ausbau der Radinfrastruktur besonders gut vertragen. Einerseits könnte hier eine Erweiterung des Tempo-30-Abschnitts und die Einrichtung eines Fahrradstreifens sowie die damit verbundene Einspurigkeit für den Kraftverkehr die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen. Die Abbiegesituationen in die Böcklinstraße wird über die Anordnung von Zebrastreifen, insbesondere für SchülerInnen, sicherer gestaltet. Insgesamt wäre dies ein wichtiger Lückenschluss im Radwege-Netz und würde auch sichere Rad-Schulwege ermöglichen. Zum anderen ist die Tramhaltestelle Rubensstraße noch in keiner Weise barrierefrei – obwohl dies mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben ist.
Der RadEntscheid fordert daher:
- Einrichtung eines Radstreifens vom Holsterhauser Platz bis zur Münchener Straße, wo immer möglich durch bauliche Trennelemente vom Kraftverkehr getrennt
- Einführung von Tempo 30 vom Holsterhauser Platz bis zur Münchener Straße zum Schutz der Bevölkerung und auf diesem wichtigen Schulweg zwischen der Grundschule Cranachschule, der Gesamtschule Holsterhausen und der Alfred-Krupp-Schule sowie den urbanen Wohnquartieren mit starkem Fussverkehr
- Barrierefreie Umgestaltung der Tramhaltestelle Rubensstraße bei Führung des Radstreifens hinter der Haltestelle und Verbreiterung der Gehwege
- Einführung des Bewohnerparkens und der Parkraumbewirtschaftung in Holsterhausen und Frohnhausen zur Reduzierung des Parkdrucks etwa um das Uni-Klinikum


Abb 3.: aktuelle Gestaltung der Rubensstraße im Bereich der Straßenbahnhaltestelle Rubensstraße
Abb 4.: Visualisierung des RadEntscheid zur Gestaltung der Rubensstraße im Bereich der Straßenbahnhaltestelle Rubensstraße
Die Visualisierungen wurden von Jan Buckard für den RadEntscheid erstellt, dem wir hiermit herzlich danken. Wir danken zudem der Grünen Hauptstadt Agentur der Stadt Essen für die Förderung im Rahmen der Ideenbörse 2024 sowie allen weiteren Beteiligten.