Der RadEntscheid Essen hat in rund 20 Mapathon-Workshops gemeinsam mit Bürger*innen ein Wunschnetz für den Radverkehr in Essen und für alle neun Stadtbezirke in Essen entwickelt. Die Ergebnisse dieses Prozesses wurden 2022 vom Projektteam aufbereitet und liegen nun als aufwendiger Bericht und als digitale Karte vor. Dieser wurde nun an Oberbürgermeister Thomas Kufen und die Verkehrs- und Umweltdezernentin Simone Raskob übergeben.

Der Bericht kann hier oder per Klick auf das folgende Bild als PDF heruntergeladen werden.

Kern des Konzeptes ist das Premiumroutennetz, eine Art Spinnennetz von 12 Hauptrouten, die zentrale Ziele in den Stadtteilen und im Zentrum bezirksübergreifend miteinander verbinden. 

Die Premiumrouten: stadtweit aufeinander abgestimmte Hauptachsen und Ringrouten. Diese schaffen möglichst direkte Wege zwischen den Stadtteilzentren und anderen Hauptzielen, die Wege im Alltagsverkehr attraktiv machen. Sie zeichnet ein gleicher und damit wiedererkennbarer, qualitativ-hochwertiger baulicher Standard aus. Möglichst mit einer baulichen Trennung des Radverkehrs vom MIV und Fußverkehr.

Das aktuelle Radwegenetz der Stadt Essen kommt auf eine Länge von nur gut 500 km – gegenüber rund 1600 km Straßennetz. Größere Teile dieses Netzes wurden allerdings bisher nicht baulich umgesetzt. Das heißt, an vielen Stellen existiert das Netz nur “auf dem Papier” – ohne gebaute Radwege oder markierte Radstreifen. Die Vorschläge des RadEntscheid erweitern das Radwegenetz auf ungefähr 760 km Länge. Das Radwegenetz sollte aus Sicht des RadEntscheid dem 4D-Ansatz folgen, damit es zu der politisch und gesellschaftlich gewollten Steigerung des Radverkehrs kommt: es muss dicht, direkt, durchgängig und dauerhaft beleuchtet sein.

Der RadEntscheid Essen erwartet, dass die Mapathon-Empfehlungen in die Planungen der Stadt Essen einfließen, die schon angekündigt hat, ab diesem Jahr an der Überarbeitung des Radwegenetzes zu arbeiten. Bereits 2019 hatte der Stadtrat die Analyse der Lücken im Hauptroutennetz und deren Schließung bis 2025 beschlossen.

Stand der Forschung ist und die Erfahrung zahlreicher Städte lehrt: Wer (gute) Radwege baut, wird Radverkehr ernten. Will die Stadt Essen ihre bereits durch den Rat beschlossenen Mobilitätsziele erreichen und bis 2035 den Radverkehr auf 25% der zurückgelegten Wege steigern, muss das Radwegenetz deutlich ausgebaut werden. Auf diese Weise kann es den Bürger*innen auf attraktive Weise ermöglicht und sie dazu eingeladen werden, ihre Alltagswege auf den Straßen der Stadt mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Mapathon Karten Auswahl

Eine Auswahl der erstellen Karten im Mapathon Projekt. Für eine größere Ansicht bitte einfach auf das jeweilige Bild klicken.

Neues und aktuelles Haupt- und Ergänzungsroutennetz
Premiumrouten vs. Aktuelle Hauptrouten
Darstellung des Premiumroutennetzes als U-Bahn-Karte: mit dem Premiumroutennetz würde ein leistungsfähiges Radwege-Netz entstehen.
200 m-Buffer um bestehende Hauptrouten. Hintergrund: 90% der Menschen müssen innerhalb von 200m Zugang zum Hauptroutennetz haben (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) d.h. innerhalb bebauter Gebiete werden im Abstand von max. 400-500m parallele Hauptrouten benötigt.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern sowie die Sicherheit zu erhöhen. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung