Ausgabe 10/2021

der Herbst ist da. Laub und Dunkelheit bestimmen das Radeln und Corona kommt wieder näher. Deshalb findet der Mapathon am Samstag online statt. Neben letzten Aktionsankündigungen für dieses Jahr gibt es einen kleinen Ausblick auf das Kidical-Mass-Jahr 2022 sowie Infos und Stellungnahmen zu lokal- und bundespolitischen Radverkehrsthemen. Viel Spaß beim Lesen unseres Newsletters im November!

Mit radelnden Grüßen
Anna Laura, Claudia, Gotlind, Sophia, Sophie, Björn, Joerg und Stephan für den RadEntscheid Essen

Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen wird der stadtweite Mapathon am Samstag (20. November) von 10.15 - 13.30 Uhr online per Zoom stattfinden. Wir freuen uns, mit euch allen in einem sicheren Rahmen die bisherigen Ergebnisse weiterzuentwickeln!

Es sind alle herzlich willkommen, egal ob schon Mapathon-erfahren oder ganz neu dabei. Es geht um die Fragen: Wie sollte das Essener Radwegenetz insbesondere für den Alltagsverkehr tauglich weiterentwickelt werden? Wo sind Lücken? Welche Verbindungen sind aus Sicht der Radfahrenden wünschenswert und notwendig, um das Fahrrad zu einem leistungsfähigen Verkehrsmittel zu machen und die bereits (lange) beschlossenen Ziele der Stadt Essen wie einen Modal Split von 4x25% bis 2035 zu erreichen?  

Datum: Sa, 20.11.2021

Uhrzeit: 10:15 Uhr - 13:30 Uhr

Veranstaltungsort: Online (Zoom)

Anmeldung

Nach Anmeldung unter mapathon@radentscheid-essen.de bekommt ihr kurz vor dem Event den Einwahl-Link zugeschickt.

Was erwartet euch?

• spannende Einblicke in die bisherigen Mapathon-Ergebnisse aus den Bezirken

• interaktive Workshops zur Weiterentwicklung und Priorisierung des Essener Radwegenetzes mit bezirksübergreifender Perspektive

• Pausen zum Austausch mit anderen Teilnehmenden

Zeitplan

10.15 Uhr Ankommen, Technik-Check

10.30 Uhr Plenum: Vorstellung bisherige Ergebnisse

11.00 Uhr Workshop-Phase: Welche attraktiven bezirksübergreifenden Rad-Routen braucht Essen? 

12.45 Uhr Pause

13.00 Uhr Abschlussplenum: Wrap-up und Ausblick

13.30 Uhr Ende

Weitere Infos

Infos zum Mapathon-Prozess

uMap mit den stadtweiten Ergebnissen

(Foto: Stephan Rütt)

Kaum ist der Herbst da, lässt Mutter Natur schön gefärbte Blätter auf die Radwege regnen. Manchmal liegt dann dort so viel Laub, dass das Radfahren keinen Spaß macht oder sogar gefährlich wird. In solchen Situationen entfällt auf beschilderten Radwegen die Benutzungspflicht und ihr dürft auf die Fahrbahn ausweichen.

Was könnt ihr tun, wenn Radwege stark verschmutzt sind oder die Essener Entsorgungsbetriebe zusammengekehrte Laubhaufen auf dem Radweg parken? Wir empfehlen euch, den schlechten Zustand der Radinfrastruktur im Mängelmelder der Stadt Essen zu monieren oder eine nette Nachricht an das Social-Media-Team der Stadt zu schreiben. Das Team hat meist ein offenes Ohr, reagiert schnell und leitet eure Fragen und Anregungen an die zuständige Stelle weiter. Auf Twitter schrieb neulich @CM_Essen »Wenn das Social-Media-Team den Radwegebau machen würde, dann wären wir bestimmt schon Fahrradstadt.« Und da ist doch was Wahres dran...

(Foto: Claudia Harfst)

Zu früh gefreut: Nach über einem Jahr Erfahrungen-Sammeln auf der Rüttenscheider Straße in ihrer Funktion als Fahrradstraße “Rad-Achse B” liegt der Stadtverwaltung seit August eine Evaluation vor. Die beauftragte Planer-Sozietät hat noch einmal konkrete Daten erhoben, ob vielleicht wie von Zauberhand die KFZ-Fahrer*innen ein Einsehen hatten und die Straße freiwillig den Radfahrenden überlassen. Das “überraschende” Ergebnis (samt nötigen Konsequenzen) sollte in einer Pressekonferenz am 9.9. der Öffentlichkeit präsentiert werden und auch dem Ausschuss für Verkehr und Mobilität (AVM). Leider wurde die Pressekonferenz kurzfristig abgesagt und alle Berichterstatter ausgeladen – aus Fahrtkosten-Ersparnis-Gründen. Damit wurden neben den Ergebnissen für die Rad-Achse B auch die Evaluationen der Rad-Achsen A und C zurückgehalten. 

Und damit noch nicht genug: Entgegen anders lautenden Versprechen kamen die Evaluationen auch beim folgenden AVM am 28.10. nicht auf die Tagesordnung. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), mit der ein gerichtlicher Vergleich geschlossen wurde, mahnt bereits dessen korrekte Umsetzung an. Selbst die Verkehrspolizei hat inzwischen aus Sorge um die Sicherheit der Radfahrenden eine schriftliche Eingabe gemacht. Die lokale Presse diskutiert munter kontrovers in beide Richtungen. Da fragen sich doch alle: Warum die Geheimniskrämerei? Gibt es nicht ein Recht der Bürger*innen auf Information? Wer könnte da die vermutlich empfohlenen Maßnahmen zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs (wie Abbiegegebote oder vielleicht sogar gegenläufige Einbahnstraßen) verhindern wollen?

Wir bleiben dran: Zusätzlich zu einer deutlichen Stellungnahme an den OB und die Presse  – auch nachzulesen auf unserer Website – sind wir am Samstag, den 6.11., nochmals mit unserer Aktion #nennmichnichtfahrradstraße auf die Straße gegangen: Den KFZ-Verkehr nicht blockieren, aber aufklären. In den Rotphasen der Autos unsere Schilder mit Forderungen auf den Fußgängerfurten präsentieren, diesmal an der Kreuzung von Route A mit B an der Kahrstraße/Witteringstraße. Die Ankündigung lockte mehr als 50 Unterstützer*innen vor Ort und auch bei Vorbeigehenden und -fahrenden war die Resonanz überwiegend positiv. Wir konnten einige der vom Presseamt in Zusammenarbeit mit dem RadEntscheid entwickelten Aufklärungs-Flyer “Fahrradstraßen in Essen: Diese Regeln gelten” verteilen. Die Spannung bleibt jedenfalls, ob die Evaluationen dann endlich am 25.11. im AVM auf der Tagesordnung stehen.

(Fotocollage: Stephan Rütt)

Seit der vergangenen Woche gilt in Deutschland ein neuer Tatbestandskatalog für Straßenverkehrsordnungswidrigkeiten. Die gute Nachricht gleich vorweg: Das Parken auf Geh- und Radwegen wird seitdem deutlicher bestraft. Was in der öffentlichen Berichterstattung kaum vorkommt: Mit dem neuen Katalog erhöhen sich auch manche Geldstrafen für Verstöße, die Radfahrer*innen begehen. Die wichtigsten Tatbestände und Veränderungen haben wir euch auf einer Übersichtsseite zusammengefasst.

Das Bundesverkehrsministerium erhofft sich von den Neuerungen mehr Sicherheit für den Radverkehr. Ob sich die Situation tatsächlich verbessert, hängt aber nicht nur von der Höhe einer Geldstrafe ab. Ebenso entscheidend ist, ob intensiv kontrolliert wird. In dieser Hinsicht sieht es in Essen nicht allzu gut aus.

Wem ein falsch abgestelltes Fahrzeug in die Quere kommt, darf den Halt- oder Parkverstoß deshalb selbst anzeigen. Die Stadt Essen bietet den Bürger*innen dazu ein Online-Formular an. Alternativ könnt ihr die Weg.li-Webseite nutzen. Über diese Seite wurden 2021 bislang schon über 140.000 sogenannte private Drittanzeigen an deutsche Ordnungsämter weitergegeben. Also traut euch.

Nur noch kurze Zeit läuft die Petition der Kidical Mass Essen für ein kinder- und fahrradfreundliches Essen. Bald sollen die Unterschriften übergeben werden und wir würden uns sehr freuen, wenn wir bis dahin die 1000 erreicht haben. Mit eurer Unterstützung schaffen wir das sicherlich! Teilt die Petition gern auch mit Freund*innen, Nachbar*innen und Arbeitskolleg*innen.

Am 04. November fand der erste REE-Stammtisch im Löwen am Kopstadtplatz, nur einen Steinwurf vom Verkehrs- und Umweltzentrum entfernt, statt. Er ersetzt wie angekündigt das bisherige Offene Info-Treffen am 1. Donnerstag im Monat und bietet Platz für Austausch und das Kennenlernen neuer Gesichter. Für das erste Mal hatten wir einen abwechslungsreichen, entspannten und sehr unterhaltsamen Abend. Wir freuen uns beim nächsten Mal über viele neue Interessierte und noch mehr PeoplePower! Der nächste Termin findet voraussichtlich am Donnerstag, den 2. Dezember, wieder ab 19 Uhr  im Löwen statt.

Die familienfreundliche Fahrraddemo in den Essener Nachbarschaften, die Kidical Mass, geht nächstes Jahr in die neue Saison. Zur Vorbereitung trafen sich die Vertreter*innen des Aktionsbündnisses in einem digitalen Raum, ließen die vergangenen Veranstaltungen Revue passieren und warfen schon mal einen Blick auf 2022. 

So viel sei verraten: Auch im nächsten Jahr wird es drei Veranstaltungen geben, die geplanten Termine findet ihr unten im “save the date”. Freut euch auf ca. 10 km lange Touren in kinderfreundlichem Tempo rund um die Gemarkenstraße, das Rathaus und das Weltkulturerbe. Bis dorthin halten wir euch auf digitalem Wege auf dem Laufenden. Schaut doch gerne mal in der Adventszeit auf den Social-Media-Kanälen des RadEntscheids und der Kidical Mass Essen vorbei. 

In einer großen Umfrage zum Fahrradparken am Bahnhof fragt fix my city ab, was an Bahnhöfen bezüglich des Fahrradparkens schon gut läuft und was verbesserungswürdig ist. In etwa fünf Minuten kannst du bewerten, was an deinem Bahnhof fehlt, um das Fahrrad entspannt und sicher abzustellen. Allein für Essen können alle S-Bahn-Bahnhöfe bewertet werden.

"Am 06.12. wird’s was geben, auf diesen Tag werden wir uns freun! Welch ein Jubel, welch ein Leben wird in Altenessen sein!“ Um euch die Wartezeit auf wirklich gute Radinfrastruktur in Essen noch etwas zu verkürzen, wollen wir uns am Nikolaus-Tag bei allen Radler*innen rund um Altenessen bedanken, die auf dem Kaiser-Wilhelm-Trail unterwegs sind. Von 16-17 Uhr und entlang des Radwegs zwischen Altenessen Bahnhof und Kaiser-Wilhelm-Park wird es eine kleine Nikolausüberraschung von uns geben.  

Unser RadEntscheid-Projekt auf der Spendenseite gut-fuer-essen.de (powered by betterplace) ist pünklich zum 01.11.2021 auf die neue WirWunder-Seite für Essen der Sparkasse (ebenfalls powered by betterplace) umgezogen. Das Prinzip bleibt dasselbe: Wir können Spenden für unsere Bedarfe sammeln, die Sparkasse Essen übernimmt für uns die Verwaltungskosten und mehrfach im Jahr gibt es Verdopplungsaktionen, bei denen die Sparkasse eure Spenden bis 100 Euro verdoppelt. Der Link www.wirwunder.de/projects/75219?wirwunder=95 und das Erscheinungsbild haben sich jedoch schon ein bisschen geändert. Was sich nicht geändert hat: Wir freuen uns weiterhin sehr über eure Unterstützung und die war wieder mal großartig beim vergangenen Spendenmarathon. Das Endergebnis von der Sparkasse hat uns leider noch nicht erreicht, aber wir sind DesiREE ein großes Stück näher gekommen. Wieviel genau die Sparkasse uns dazu gibt, berichten wir euch dann im nächsten Newsletter.

Die Aufklärungskampagne zu den Regeln auf Fahrradstraßen, an der wir zusammen mit der Stadt Essen seit dem Frühjahr 2021  arbeiten, schreitet voran. Dabei ist es gelungen, verschiedene Ämter und Abteilungen mit uns an einen Tisch zu bringen!

Wir haben bisher fast 700 der gemeinsam entwickelten Flyer zu Fahrradstraßenregeln bei unterschiedlichen Aktionen verteilt. Die Stadt wird 800 Flyer nachdrucken und uns zur Verfügung stellen. 

Außerdem hat sich die Stadt dafür entschieden, Banner und Schilder mit den Regeln in Piktogrammform aufzustellen. Derzeit prüft sie unsere und eigene Standortvorschläge für mobile und feste Installationen und arbeitet an der Ausführung. Darüber hinaus ist die Stadt im Kontakt mit metropolradruhr (nextbike), um zu prüfen, ob auf den Werbeflächen der Verleih-Räder Fahrradstraßenregeln platziert werden können. Leider wird unsere Idee, Schwerpunktaktionen der Polizei zur Fahrradstraßenaufklärung mit Unterstützung von Radio und Presse durchzuführen, von der Stadt derzeit nicht weiter verfolgt. Wir wollten erreichen, dass insbesondere über die Funktion der ARAS (Aufgeweitete Radaufstellstreifen) vor Ampeln intensiv aufgeklärt wird. Wir bleiben dran, ein weiteres Treffen mit der Stadt ist geplant!

(Fotos: Joerg Greiwe/Hans-Christian Benedict)

Am 30. Oktober fand in Steele unser erster OpenBikeSensor-Workshop statt. Diese Sensoren messen und speichern die (meist zu geringen) Abstände, mit denen KFZ uns überholen. Bei einer Veranstaltung des RadEntscheids und des Umweltausschusses der ev. Kirchengemeinde Steele und mit finanzieller Unterstützung der Grünen Hauptstadt-Agentur Essen haben wir quasi in Akkordarbeit vor allem die Platinen für die 52 bestellten Sensoren gelötet. Eine kleine Gruppe hat aber nebenbei schon mal vier Sensoren vollständig zusammengebaut, unter anderem mit Unterstützung vom GarageLab Düsseldorf. Der Rest wird dann hoffentlich beim zweiten Workshop im November fertiggestellt. Sobald die Datenplattform steht und es erste Ergebnisse zu sehen gibt, sagen wir euch natürlich Bescheid! 

Die Stadt Essen tut auch etwas für Zufußgehende: Auf ihre Bewerbung beim Verkehrsministerium NRW hin hat sie einen Fußverkehrs-Check gesponsort bekommen, der vom Planungsbüro VIA Köln durchgeführt wurde. Nach einem Auftakt-Workshop im August folgten zwei Begehungen, eine in der Innenstadt und eine in Holsterhausen, bei denen nicht nur die Expert*innen sich mit der Verwaltung austauschten, sondern auch viele “normale Bürger*innen” zu Wort kamen, teilweise mit Gehhilfen oder im Rollstuhl unterwegs. Die Ergebnisse wurden im Abschluss-Workshop am 3. November präsentiert und nochmals diskutiert. Es gab zahlreiche Empfehlungen zur Verbesserung der Gehwegqualität, Sicherheit, Ampelschaltungen, Beleuchtung und Aufenthaltsqualität, die demnächst auch in schriftlicher Form vorliegen werden. Die Planer aus dem ASV haben gut zugehört und sich Notizen gemacht. Die Umsetzung wird aber natürlich nicht von heute auf morgen möglich sein...

Es ist mal wieder Winterpause angesagt. Die Novembertreffen finden noch statt. Im Dezember machen dann Bezirk 1,3 und 4 Pause. Im Januar macht Bezirk 2 Pause. In Bezirk 5 und 6 wird es keine Winterpause geben, allerdings schließt die Fahrrad-Mitmach-Werkstatt in Katernberg bis März. Auch die Fahrradwerkstatt im Fachgeschäft Holsterhausen fällt am 25. Dezember aus. 

Bezirk 7 und 9: Mapathon
Last but not least sind nun auch in Bezirk 7 und 9 die Mapathon-Arbeiten vorerst abgeschlossen. Ergänzungen und Anregungen sind jedoch weiterhin erwünscht und können eingearbeitet werden!

Baustelleninfos:
Auf dem Portal für Baustelleninfos im Radverkehr der Stadt Essen gibt es gerade 21 Meldungen in den Stadtteilen Altenessen, Bochold, Borbeck, Frohnhausen, Heisingen, Katernberg, Karnap, Nordviertel, Rüttenscheid, Schuir, Steele und Stoppenberg. Genauere Infos zur Sperrung und eventuell eingerichteten Umleitungen findet ihr dort. 

Farbe für die Schwanenkampstraße:
Als Reaktion auf den tödlichen Unfall im September auf der Hans-Böckler-Straße (B 224) will die Stadt als Sofortmaßnahme noch im November die Rad-Abbiegespuren von der Schwanenkampstraße und der Hachestraße nach links auf die B224 rot markieren. Dazu soll der Radweg entlang der B 224 in südliche Richtung saniert werden – dabei sollen Schlaglöcher und Bodenwellen entfernt werden. Auch der Ampel-/Laternenmast, der bis dato mitten auf dem Radweg steht, soll versetzt werden. 

Bericht aus dem AVM: Ergebnisse des Bürgerforums Mobilität
Am 28. Oktober wurden die Ergebnisse des Bürgerforums „Essen ist gefragt! Wie gelingt uns die Mobilitätswende?“ vom Juni  im Ausschuss für Verkehr und Mobilität vorgestellt. Rund 300 zufällig ausgewählte Teilnehmer*innen aus allen Stadtteilen Essens konnten darüber diskutieren, wie sie sich umweltfreundliche Mobilität vorstellen und was aus ihrer Sicht dazu notwendig ist. Themen waren z. B. Sicherheit, Umgestaltung des Straßenraums und Pendeln. Die wohl entscheidende Botschaft ist: Es wird dringender Handlungsbedarf wahrgenommen; drei Viertel der Bürger*innen wünschen sich, bei der Mobilitätswende schneller voranzukommen. 

Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und die CDU zeigten sich erfreut über den Bericht und die Ergebnisse, das sei ein echter Auftrag an die Verwaltung, die Mobilitätswende zügiger anzugehen. Die FDP vermutete, es handle sich bei diesem Bürgerforum um eine Klientelveranstaltung. Das wies die Verwaltung zurück, u. a. mit dem Hinweis auf das transparente Auswahlverfahren. 

Die Ergebnisse des Bürgerforums sollen in den Mobilitätsplan 2035 der Stadt einfließen, der derzeit erarbeitet wird. Die Zusammenarbeit der Verwaltung mit den Bürger*innen mittels Bürgerforen soll verstetigt werden. Den 60-seitigen ausführlichen Bürgerreport findet ihr im Ratsinformationssystem der Stadt. 

Beteiligungsprojekt Beweg dein Quartier: Vorgestellt im AVM

(Grafik: Beweg Dein Quartier: Nord-Süd-Fahrradachse / Illustration: Johanna Springer)

Im Ausschuss für Mobilität und Verkehr (AVM) sowie in der Bezirksvertretung 1 und im Umweltausschuss wurden die Ergebnisse des Beteiligungsprojektes “Beweg Dein Quartier” vorgestellt.  Das Projekt wurde von einem Forscherteam der Ruhr-Uni Bochum, dem Stadtplanungsbüro urbanista zusammen mit der Grüne-Hauptstadt-Agentur der Stadt Essen durchgeführt und vom Bundesumweltministerium gefördert. Es sind 13 Schlüsselprojekte ausgearbeitet worden für Innenstadt, Eltingviertel, Grüne Mitte bis hin zum Berliner Platz. Interessant sind aus Sicht des Radverkehrs v. a. die Nord-Süd-Fahrradachse durch Innenstadt und Eltingviertel (S. 80), der Boulevard Berliner Platz (S. 32), eine neue Fahrradkreuzung aus der Grünen Mitte in die Kreuzeskirchstraße (S. 40) und das Projekt Fahrradstraßen sichtbarer machen (S.68).

Alle Schlüsselprojekte sind aufwendig illustriert und ausformuliert, zudem finden sich jeweils Einschätzungen zu Zeitachse, Finanzierung und Umsetzungsschritten etc. sowie ein Feedback der Verwaltung. Weitere 17 Projektideen gibt es im Projektschatz (ab S. 86). Das Ergebnispapier, die Agenda-Map, kann hier im Ratsinformationssystem heruntergeladen werden. 

Die Verwaltung unterstützt die Variante 1 der Nord-Süd-Fahrradachse und stellt eine Realisierung zusammen mit der City-Bahn (deren Umsetzung für 2025 vorgesehen ist) in Aussicht. Zur Verbindung Grüne Mitte (und RS1) zur Kreuzeskirchstraße heißt es von der Verwaltung: “Die Radwegverbindung des Radschnellwegs mit der Innenstadt soll mittelfristig umgesetzt werden. Die Radfahrenden in Richtung Kreuzeskirchstraße erhalten eine eigene Grünphase zur sicheren Überquerung der Friedrich-Ebert-Straße.” Die Umgestaltung des heutigen Berliner Platzes zum “Boulevard Berliner Platz” ist aus Sicht des Stadtplanungsamtes zu begrüßen. “Langfristig” – so heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung – wäre eine Reduktion der Fahrstreifen in den Zulaufstrecken und im Kreisel sowie eine Verbreiterung der Seitenräume zugunsten des Fuß- und Radverkehrs sowie der Aufenthaltsqualität möglich. Wir begrüßen die hervorragenden Projektideen und drücken die Daumen für eine schnelle Umsetzung.

Wer steht hinter dem RadEntscheid? Wie steht der RadEntscheid zu den politischen Parteien? Was kostet eine bessere Infrastruktur? Wie kann ich beim RadEntscheid mithelfen? Antworten auf diese und auf weitere Fragen findest du auf radentscheid-essen.de/ree-faq/.

19.10. / 19:00 Uhr / Mapathon Bezirk 9 (II) / online 

20.10. / 19:30 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 3 (3. Mi. d. Monats)

21.10. / 20:15 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 1 (3. Do. d. Monats)

23.10. / 11:00-15:00 Uhr / Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt / Fachgeschäft für Stadtwandel - Gemarkenstraße 72 (2. + 4. Sa. d. Monats)

26.10. / 20:00 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 4 (4. Di. d. Monats)

27.10. / 20:15 Uhr / AG Aktionen (4. Mi. d. Monats)

28.10. / 19:30 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 7 (4. Do. d. Monats)

30.10. / 09:00-18:00 Uhr / OpenBikeSensor-Workshop (I) / Evgl. KG Königssteele - Kaiser-Wilhelm-Str. 39

01.11. / 20:15 Uhr / AG Öffentlichkeitsarbeit (1. Mo. d. Monats)

02.11. / 19:30 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 2 (1. Di. d. Monats)

03.11. / 20:00 Uhr / Orga-Treffen Kidical Mass 2022 / online

03.11. / 20:00 Uhr / Bezirkstreffen Bezirk 8 (1. Mi. d. Monats)

04.11. / 19:00 Uhr / RadEntscheid-Stammtisch (1. Do. d. Monats)

04.11. / 19:00 Uhr / Priorisierung Bezirk 5 / KD11/13 - Karl-Denkhaus-Straße 11-13

04.11. / 19:30 Uhr / Mapathon Bezirk 7 (II) / online

06.11. / 11:00-15:00 Uhr / Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt / WerkStadt - Viktoriastr. 5 

09.11. / 20:15 Uhr / AG Politik, Verwaltung, Verkehr (2. Di. d. Monats)

11.11. / 19:30 Uhr / Bezirkstreffen Bezirke 5 & 6 (2. Do. d. Monats) / Bistro Orange - Zeche Helene

12.11. / 19:00 Uhr / Critical Mass Essen / Willy-Brandt-Platz (2. Fr. d. Monats)

13.11. / 11:00-15:00 Uhr / Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt / Fachgeschäft für Stadtwandel - Gemarkenstraße 72 (2. + 4. Sa. d. Monats)

20.11. / 10:30 Uhr / Gesamt-Mapathon / Ort wird noch bekanntgegeben

21.11. / 09:00-18:00 Uhr / OpenBikeSensor-Workshop (II) / Verkehrs- und Umweltzentrum - Rottstraße 5

Save the date: 

• 17.02.2022 / AGFS-Kongress / Deutscher Fahrradpreis 

• 17.-20.02.2022 / Fahrrad-Messe Essen 

• 18.-20.03.2022 / CyclingWorld Düsseldorf 

• 01.-03.04.2022 / E-Bike-Festival Dortmund 

Alle unsere Termine findest du auf unserer Website unter radentscheid-essen.de/termine. Zu welchem Bezirk dein Stadtteil gehört, erfährst du auf radentscheid-essen.de/bezirksgruppen. Und wenn du an einem Online-Treffen teilnehmen willst, schreib uns gern eine Mail an info@radentscheid-essen.de, um den Zugangslink zu erhalten.

Du hast Ideen, wo Fahrradabstellanlagen hingehören oder wo die Radverkehrsführung dringend verbessert werden muss?
Auf unserer interaktiven Ideenmelder-Karte könnt ihr euch über die bereits gemeldeten Stellen mit neuen Ideen für Geh- und Radweginfrastruktur in Essen einen Überblick verschaffen. Für jeden Marker gibt es eine eigene Detailseite. Die könnt ihr über einen Klick auf den Marker aufrufen und die Einzelheiten der Idee betrachten. In den Kommentaren könnt ihr außerdem eure eigenen Anmerkungen loswerden. Wenn ihr selbst Ideen melden möchtet, könnt ihr das sehr gerne auf unserer Ideen-Melde-Seite tun. Dorthin führt euch auch die Glocke unten auf der Karte.

Unterstützen – das kannst du auch in finanzieller Form. Online spenden kannst du über Gut für Essen bzw. Betterplace, alle anderen Möglichkeiten und unsere Kontonummer findest du auf radentscheid-essen.de/spenden/. Da unser Kampagnenrad DesiREE nur eine Leihgabe des Lastenradhändlers unseres Vertrauens ist, sammeln wir zum Beispiel gerade 5.200 Euro, damit sie dauerhaft bei uns bleiben kann. Rund 1.500 Euro fehlen noch, dann kann sie an alle Bürger*innen ausgeliehen werden und uns durch die Umsetzungsphase begleiten.

Der RadEntscheid Essen ist ein erfolgreiches Bürger*innenbegehren für eine verbesserte Radinfrastruktur in unserer Stadt. Nach unserer Formulierung konkreter Forderungen und deren Kostenschätzung durch die Stadtverwaltung konnte die Unterschriftensammlung am 15. Mai 2020 starten. Es mussten mindestens drei Prozent der wahlberechtigten Essener*innen ab 16 Jahren diese Forderungen unterschreiben, also 13.800. 
Das haben wir mit 23.693 Unterschriften deutlich übertroffen, die wir am 24. August mit zusätzlich 568 Unterschriften von Kindern und Jugendlichen U16 an Oberbürgermeister Thomas Kufen übergeben haben. Am 26. August hat dann der Rat der Stadt Essen mit großer Mehrheit entschieden, unsere Forderungen vollumfänglich und im Wortlaut anzunehmen. Am 24. Dezember 2020 haben wir die Zählung bei 25.014 Unterschriften abgeschlossen. Damit ist unsere Arbeit aber nicht getan. Wir stehen am Anfang einer neun Jahre langen Umsetzungsphase, in der wir uns nun an konkreten Stellen für fahrradfreundliche Infrastruktur in Essen einsetzen möchten. Dafür haben wir unsere Strukturen zum RadEntscheid 2.0 umgebaut und freuen uns über viele helfende Hände, Ideen und Beiträge.